Das Zuckerhütl und der Wilde Pfaff sind beliebte Freetouring-Ziele im Stubaital und bieten anspruchsvolle Freeride-Erlebnisse für erfahrene Tourengeher. Als „höchster und schönster Berg“ der Region ist das Zuckerhütl an sonnigen Wochenenden stark frequentiert. Um die besten Bedingungen und eine ruhigere Tour zu genießen, empfiehlt es sich, an einem Wochentag zu starten, idealerweise bei frischem Pulverschnee.
Tourenbeschreibung zum Zuckerhütl und Wilder Pfaff
Die klassische Route beginnt an der Stubaier Gletscherbahn und führt über das Schaufeljoch zum Pfaffenjoch. Von dort geht es weiter auf den Sulzenauferner und zum Skidepot, bevor der anspruchsvolle Gipfelanstieg zum Zuckerhütl erreicht wird. Für das vollständige Tourenerlebnis empfiehlt sich auch der Aufstieg zum Wilden Pfaff, bevor die Abfahrt über den Sulzenauferner erfolgt.
Aufstieg
- Lift zum Schaufeljoch (3.125 m): Mit der Stubaier Gletscherbahn erreicht man das Schaufeljoch und fährt über den Gaißkarferner Skiers-right ab zum Anfellplatz auf 2.750 m.
- Pfaffenferner und Pfaffenjoch (3.207 m): Im langen Linksbogen führt der Aufstieg weiter zum Pfaffenferner und hinauf zum Pfaffenjoch. Hier sind einige Spalten zu beachten.
- Gipfelanstieg zum Zuckerhütl (3.507 m): Über den Sulzenauferner quert man unterhalb des Pfaffenkogels und Zuckerhütls zum Pfaffensattel, wo sich das Skidepot auf 3.420 m befindet. Die letzten Meter zum Gipfel führen über eine steile, teils felsige Schneerinne (ca. 50°) und erfordern Steigeisen und Pickel.
Weiter zum Wilden Pfaff
Vom Skidepot führt eine Querung zum Nordhang des Wilden Pfaffs, der steil über Spitzkehren und an den Rand des Sulzenauferners erreicht wird.
Abfahrtsvarianten
Die Abfahrt erfolgt teils entlang der Aufstiegsroute und bietet mehrere anspruchsvolle Varianten:
- Steilabfahrt auf den Sulzenauferner: Vom Skidepot gibt es links eine Steilabfahrt auf den Sulzenauferner. Besonders im Frühwinter ist Vorsicht geboten, da der Gletscher spaltig sein kann.
- Rückweg über den Pfaffenferner und Fernauferner: Auf dem Rückweg über den Pfaffenferner erreicht man wieder den Anfellplatz auf 2.750 m. Eine erneute Querung führt zum Fernaujoch (3.050 m), von wo die Abfahrt über den Fernauferner zur Dresdner Hütte oder bis ins Tal erfolgt.
Anforderungen und Sicherheit
Die Tour zum Zuckerhütl und Wilden Pfaff ist anspruchsvoll und erfordert Erfahrung im hochalpinen Gelände. Die stark vergletscherten Abschnitte und steilen Hänge machen eine gute Vorbereitung und entsprechende Ausrüstung unerlässlich (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel, Steigeisen, Pickel). Aktuelle Informationen über die Wetter- und Schneeverhältnisse sowie die Lawinenlage sind entscheidend.
Technische Details
- Startpunkt: Stubaier Gletscherbahn
- Höhenmeter: ca. 1.100 m
- Distanz: ca. 17 km (hin und zurück)
- Schwierigkeit: Sehr anspruchsvoll, nur für erfahrene Tourengeher
- Ausrichtung der Hänge: Nord und Ost
- Beste Zeit: Frühwinter bis Frühjahr
- Parken: Parkplätze an der Stubaier Gletscherbahn
Fazit
Das Zuckerhütl und der Wilde Pfaff bieten ein unvergleichliches Skitourenerlebnis im Stubaital. Mit ihren steilen Abfahrten, der grandiosen Aussicht und der Herausforderung des vergletscherten Geländes ziehen sie Freerider und Skitourengeher aus aller Welt an. Eine sorgfältige Vorbereitung und die Wahl des richtigen Zeitpunkts sorgen für ein einzigartiges Freeride-Erlebnis in einer der schönsten alpinen Regionen Österreichs.
Variante:
– Zuckerhütl (3507m) & Wilder Pfaff (3456m), Freeride-Abfahrt über den Sulzenauferner
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