Charakteristik:
Eins sollte jedem Zuckerhütl Aspiranten klar sein, als „höchster, schönster und bester Berg“ im Stubai wird er ähnlich zur Wildspitze an schönen Wochenenden regelrecht belagert – und das die gesamte Saison über. Nimmt man sich aber mal unter der Woche Zeit, am besten an einem sonnigen Tag nach frischen Schneefällen, kann man immer noch eine wirklich schöne Tour erleben, auch wenn man sich an die klassische Route hält.
Strecke:
– 1.100 hm und 17 km, gesamt ca. 7,5h, ca. 6,5h Weg + ca. 1h Liftfahrten
– davon 3h bis Zuckerhut + 1,5 h Pfaff + 2 h Rückweg + 1h Lift
– Zeitbedarf inklusive 3x an- und abfellen, Steigeisen an- und ausziehen…Photos…
Tourenbeschreibung:
Zunächst nimmt man den Lift zum Schaufeljoch (3.125m) und fährt dann über den Gaißkarferner Skiers right obi zum Anfellplatz auf 2.750 m. Im langen Linksbogen zackt man sich den kurzen Steilaufschwung zum Pfaffenferner hoch, wo’s ein paar Spalten gibt und weiter geht’s recht gradlinig zum Pfaffenjoch auf 3.207 m.
Auf dem Sulzenauferner angelangt quert man unterhalb von Pfaffenkogel und Zuckerhütl zum Pfaffensattel und nähert sich so aus östlicher Richtung dem Skidepot (3.420m). Jetzt wird’s anspruchsvoll, in einer 50° steilen Schneerinnen/Felskombination geht’s die letzten Meter auffi zum Gipfi des Zuckerhütls (3.507 m). Hier sind meistens Steigeisen und Pickel ratsam.
Ab dem Skidepot gibt’s Skiers left eine schöne Steilabfahrt auf den Sulzenauferner, hier heißt’s allerdings obacht geben im Frühwinter, da es recht spaltig zugeht. Den Wilden Pfaff erreicht man zunächst über eine weitere Queruung unterhalb des Pfaffenjochs. Durch das steile N-Face zackt man sich hoch zum Gipfel.
Auf dem selben Weg geht’s zurück, und wer ein erneutes Anfellen vermeiden möchte, fährt vom Pfaff am besten nicht zu weit auf den Sulzenauferner…und über die schön geneigten Hänge am Pfaffenferner erreicht man wieder den Anfellplatz (2.750 m). Zum Fernaujoch (3.050m) sind’s noch mal 300 hm. Manchmal nimmt einen auch einer der beiden Lifte mit.
Schließlich schwingt man entspannt über den Fernauferer bis runter zur Dresdner Hütte, bei guter Schneelage auch bis ins Tal.
Freeride-Variante über’s Beiljoch:
– Zuckerhütl (3507m) & Wilder Pfaff (3456m), Freeride-Abfahrt über den Sulzenauferner
Condition Report vom 21.05.17:
Sugar Mountain Powder, Endless Winter & Perfect Bluebird, die Zutaten für’s Stubaier Zuckerhütl & Pfaff Double konnten am Wochenende nicht besser sein, obendrein war auch nur eine handvoll Tourengeher unterwegs.
Man staunt nämlich nicht schlecht, wenn man im Whiteout zum Eisjoch hochfährt, anschließend um die Schaufelspitze biegt und plötzlich die Sonne den Tag in an perfekten Bluebird verwandelt, wenn man Ende Mai noch 10-20 cm Powder in den Nordwänden von Zuckerhütl und Pfaff vorfindet – ohne irgend ein Blankeis mit perfekter Bedeckung und darüberhinaus die Abfahrt bei Firn am Pfaffen- und Fernaufernerferner und Sulz bis runter zur Dresdner Hütte möglich ist. Kaum eine geöffnete Spalte weit und breit trübte den Abfahrtsgenuß, die Brüche im Sulzenauferner sollte man aber trotzdem meiden. A Träumchen….
Die Tour wird noch lange möglich sein, mindestens bis Mitte Juni, wenn die Stubaier Bergbahnen ihre Pforten schließen.
Bilder zu Zuckerhütl & Pfaff, Klassiker über’s Pfaffenjoch

die letzten Nebelfetzen verschwinden…

der Aufstieg is a gmahte Wiesn…

zum imposanten Kreuz des Zuckerhütl.

und die Abfahrt im frischen unverspurten Powder a Genuß. Firstlines.

Zuckerhut N-Face, perfekt, besser als den ganzen Winter über..
GPX-Track zu Zuckerhütl & Pfaff, Klassiker über’s Pfaffenjoch
Maximale Höhe: 3423 m
Minimale Höhe: 2290 m