Kaum ein Jahr ohne neuen Hype in der Bike-Welt. Aktuell rollt das Gravel Bike durch alle Kanäle – gefeiert als die perfekte Mischung aus Rennrad und Mountainbike, als ultimative Freiheit zwischen Asphalt und Schotter. Klingt gut. Aber ist das wirklich die Revolution, als die es verkauft wird?
Ein Blick auf die Entwicklung des Gravel Bike genügt: Zuerst wird Minimalismus propagiert – kein Federweg, keine Schnörkel, zurück zum Wesentlichen. Doch schnell fehlt es an Komfort, also wird eine Federgabel nachgerüstet. Danach folgt ein breiterer Lenker für „mehr Kontrolle“, griffigere Reifen für „mehr Traktion“, stärkere Bremsen für „mehr Sicherheit“. Schließlich wird auch die Geometrie angepasst – flacher, länger, abfahrtsorientierter. Und plötzlich steht da… ein Hardtail.
Kommt einem bekannt vor? Vielleicht, weil es genau das ist, was viele von uns schon im Keller stehen haben.
Natürlich darf jeder fahren, was Spaß macht – und neue Impulse bringen Bewegung in die Szene. Aber nicht jeder Trend muss mitgefahren werden. Manches lässt sich auch ganz entspannt vom Sattel aus beobachten – idealerweise auf einem bewährten Bike, das den Hype schon dreimal überlebt hat.