Aktuelle Lage:
Die Schneesituation in den Alpen präsentiert sich derzeit im Gegensatz zu Georgien, Japan und Kanada noch recht durchwachsen. Eine brauchbare Grundlage findet sich bislang hauptsächlich in den Westalpen und den nördlichen Staugebieten, während viele andere Regionen noch auf ausreichend Schnee warten. Gute Bedingungen gibt es momentan vor allem auf wiesenartigen Untergründen in höheren Lagen.
In hochalpinen Gebieten mit steinigem und felsigem Untergrund bleibt die Lage hingegen heikel: Gipfel, Kämme und Bergrücken sind angeblasen, die Schneedecke ist vielerorts noch zu dünn, und die gefährlichen „Sharks“ (verdeckte Steine und Felsen) stellen ein erhöhtes Risiko für Skifahrer und Snowboarder dar.
Neuschneeprognose über Weihnachten:
Für die kommenden Tage deutet sich mit 50 (GFS-Modell) bis 100 cm (ECMWF-Modell) Neuschnee eine signifikante Verbesserung an. Die Schwerpunkte dürften aufgrund der WNW-Strömung wie folgt liegen:
- Westalpen: Regionen wie La Grave, Val d’Isère, Chamonix und Zermatt könnten von den stärksten Schneefällen profitieren.
- Zentralalpen: Gute Schneemengen sind für Gebiete wie Andermatt und Engelberg zu erwarten.
- Ostalpen: Davos Klosters und die Arlberg-Region, Lechtaler Alpen und Allgäu könnten ebenfalls solide Neuschneemengen erhalten.
- Weiter östlich gelegene Staugebiete wie Karwendel, Hochfügen, Obertauern und Dachstein-Region profitieren i.A. von direktem Nordstau, aber auch hier sind min. 50 cm Neuschnee angesagt.
Beste Höhenlagen für Off-Piste:
Derzeit liegen die besten Off-Piste-Bedingungen in den Alpen auf wiesenartigen Untergründen in mittleren Lagen oberhalb von 1.800 bis 2.500 Metern. Für steinige, felsige Hänge und Gletschergebiete bleibt Vorsicht geboten – hier ist die Schneedecke nach wie vor zu dünn und die Gefahr von Material- und Personenschäden hoch.
Ausblick:
Sollten die prognostizierten Schneefälle eintreffen, könnte sich die Situation über Weihnachten deutlich verbessern. Die Neuschneemengen könnten dabei für ein echtes Powder-Upgrade sorgen und die Grundlage in den Kerngebieten der West- und Zentralalpen bis zum Arlberg stabilisieren.
Wichtiger Hinweis:
Die aktuelle Schneelage und die bevorstehenden Neuschneefälle erhöhen die Lawinengefahr in vielen Regionen. Eine sorgfältige Planung sowie die Berücksichtigung der lokalen Lawinenberichte sind unerlässlich.
Fazit:
Noch sieht die Lage nicht ganz rosig aus, aber Weihnachten könnte die ersehnte Wende bringen – vor allem in den Westalpen und Teilen der Zentralalpen bis zum Arlberg. Bis dahin heißt es: Augen auf bei der Routenwahl und lieber auf die „Sharks“ achten!
Quellen: FT Outdoor Conditions, FT Staulagen der Alpen, FT Schnee- und Lawineninformationen, FT Powder Spots.